Was ist Ketose und wie helfen exogene Ketone?
Viele Menschen hören von Ketose, aber wie genau funktioniert dieser Stoffwechselprozess im Körper? Unser Organismus ist darauf ausgelegt, Energie entweder aus Kohlenhydraten (Glukose) oder aus Fettreserven (Ketonkörpern) zu gewinnen.

Zwei Arten von Stoffwechsel
Wenn du eine Mahlzeit mit vielen Kohlenhydraten isst, beginnt die Verdauung im Darm, wo die Kohlenhydrate in Glukose aufgespalten werden. Diese gelangt ins Blut und sorgt für einen steigenden Blutzuckerspiegel. Die Bauchspeicheldrüse schüttet daraufhin Insulin aus, ein Hormon, das den Zellen signalisiert, Glukose aufzunehmen und als Energie zu nutzen. Muskeln und das Gehirn verwenden die Glukose direkt für ihre Funktion, während die Leber überschüssige Glukose als Glykogen speichert. Ist dieser Speicher voll, wird weitere Glukose in den Fettzellen als Fett gespeichert. Solange regelmäßig Kohlenhydrate konsumiert werden, bleibt der Körper in diesem glukosebasierten Energiemodus, in dem Fettverbrennung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Bei einem Kalorienüberschuss führt dies oft zu Fettzunahme, da nicht benötigte Glukose in Fett umgewandelt wird. Sobald der Blutzucker wieder sinkt, entsteht Hunger, und der Prozess beginnt erneut. Dieser Modus funktioniert besonders gut für Menschen mit hohem Energiebedarf, da Glukose eine schnell verfügbare Energiequelle ist.
Stoffwechsel in der Ketose
Wenn der Körper über einen längeren Zeitraum keine oder nur sehr wenige Kohlenhydrate erhält, sinkt der Blutzuckerspiegel, und die Bauchspeicheldrüse reduziert die Insulinausschüttung. Stattdessen wird vermehrt Glukagon ausgeschüttet, ein Hormon, das die Fettverbrennung aktiviert. Die Leber beginnt, Fettsäuren aus den Fettzellen aufzunehmen und diese in Ketonkörper umzuwandeln, die als alternative Energiequelle dienen. Das Gehirn stellt seinen Stoffwechsel um und nutzt zunehmend Ketonkörper, während die Muskeln sowohl Fettsäuren als auch Ketone für Energie verwenden. Der Körper befindet sich nun in der Ketose, einem Zustand, in dem Fett die primäre Energiequelle ist. Dies führt zu einer effizienten Fettverbrennung, stabilen Energieleveln ohne Heißhunger und oft zu einer verbesserten mentalen Klarheit. Da der Insulinspiegel niedrig bleibt, wird kaum Fett eingelagert, sondern hauptsächlich verbrannt. Der Körper kann so über Wochen oder Monate auf gespeicherte Fettreserven zugreifen, was Ketose zu einer natürlichen Überlebensstrategie bei Nahrungsmangel macht.

🔴 1. Kohlenhydrate werden aufgenommen
Im Darm werden Kohlenhydrate aus Lebensmitteln wie Brot, Nudeln oder Kartoffeln in Glukose umgewandelt und ins Blut abgegeben. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel, und der Körper kann die Glukose als Energiequelle nutzen – sofern sie vorhanden ist.
🔴 2. Bauchspeicheldrüse produziert Insulin
Sobald der Blutzuckerspiegel steigt, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Insulin sorgt dafür, dass Glukose in die Körperzellen gelangt, wo sie als Energie verbrannt oder in der Leber und Muskeln als Glykogen gespeichert wird.
🔴 3. Muskeln und Gehirn nutzen Glukose als Energie
In diesem Zustand verwendet der Körper hauptsächlich Glukose als Energielieferant. Die Muskeln nutzen sie für Bewegung und Leistungsfähigkeit, während das Gehirn auf Glukose angewiesen ist, solange der Körper nicht in Ketose ist.
🔴 4. Überschüssige Glukose wird als Fett gespeichert
Wenn mehr Glukose vorhanden ist, als der Körper benötigt, wird sie in den Fettzellen als Fett gespeichert. Dies ist ein Energiespeicher für später – wird aber nicht genutzt, solange genügend Kohlenhydrate gegessen werden.
🔵 5. Bauchspeicheldrüse produziert Glukagon (bei Kohlenhydratmangel)
Wenn keine neuen Kohlenhydrate aufgenommen werden, sinkt der Blutzucker, und die Bauchspeicheldrüse produziert Glukagon statt Insulin. Dieses Hormon aktiviert die Fettverbrennung und signalisiert der Leber, gespeicherte Energie freizugeben.
Ketose heißt nicht hungern
🔵 6. Die Leber produziert Ketonkörper aus Fett
Da keine Glukose mehr verfügbar ist, beginnt die Leber, Fettsäuren aus den Fettzellen aufzunehmen und in Ketonkörper umzuwandeln. Diese können als alternative Energiequelle für das Gehirn und die Muskeln genutzt werden.
🔵 7. Der Körper stellt auf Ketose um
Nun nutzt das Gehirn Ketonkörper statt Glukose als Hauptenergiequelle. Auch die Muskeln nutzen vermehrt Fett und Ketone. Der Körper ist nun in Ketose, was eine effiziente Fettverbrennung und stabile Energieversorgung ermöglicht.
Wie exogene Ketone helfen, schneller in die Fettverbrennung zu kommen
Exogene Ketone sind direkt verfügbare Ketonkörper, die dem Körper von außen zugeführt werden – z. B. über Ketonsalze oder Ketone in flüssiger Form. Während der Körper normalerweise erst durch Fasten oder eine ketogene Ernährung in die Ketose kommt, kann die Einnahme von exogenen Ketonen den Blutketonspiegel sofort erhöhen. Das signalisiert dem Körper, dass Ketone als Energiequelle vorhanden sind, wodurch er schneller auf Fettverbrennung umstellen kann. Besonders in der Übergangsphase kann das helfen, Energielöcher und die „Keto-Grippe“ zu vermeiden, da das Gehirn und die Muskeln sofort mit Ketonen versorgt werden. Exogene Ketone sind daher ein praktisches Tool, um den Übergang in die Ketose zu erleichtern, Heißhunger zu reduzieren und die mentale Leistungsfähigkeit zu steigern.
Nature Aufsatz: „Effects of early, late and self-selected time-restricted eating“